So gelingt dir der Start mit intuitiver Ernährung

Veröffentlicht am 17. Jänner 2024 um 19:33

Wenn du das hier liest, hast du dich vermutlich schon das eine oder andere Mal mit deiner Ernährung beschäftigt. Vielleicht hast du auch schon einige Diäten oder Ernährungsumstellungen hinter dir und du hast festgestellt, dass es nie auf Dauer funktioniert? Vielleicht fragst du dich auch, ob «intuitive eating» nach lowfat, lowcarb, paleo, clean eating oder intermittent fasting einfach eine neue Diätform ist? Da kann ich dich schon zu Beginn beruhigen, die intuitive Ernährung ist KEINE neuste Hype-Diät die dir verspricht, dass du in 4 Wochen 10 Kilo abnimmst oder ab jetzt einfach 16 Stunden lang nichts essen sollst. Es geht vielmehr darum wieder zurück zum Ursprung zu finden, hartnäckige Glaubenssätze loszulassen und das Vertrauen in deinen Körper wieder zu finden. Bei intuitive eating ist ALLES erlaubt, es gibt keine verbotenen Lebensmittel oder Kombinationen die es zu meiden gilt. Denn – unsere Körper sind fähig uns genau zu zeigen, welche Lebensmittel gerade die Richtigen sind – mit dieser Körperintelligenz sind wir alle auf die Welt gekommen. Leider verlieren sie die Meisten von uns in der Kindheit, weil mit «gutgemeinten» Vorschriften von aussen Einfluss darauf genommen wurde. Glaubenssätze wie «ich muss den Teller leer essen» und «Süssigkeiten gibt es erst, wenn aufgegessen wurde» oder «ich muss 5 Kilo abnehmen/zunehmen, dann bin ich gesund» halten sich oft hartnäckig und sind sehr verbreitet.

 

Bevor es losgeht...

...gibt es einen kleinen Dämpfer – die Überkompensation! Wenn du jahrelang auf «ungesunde» Lebensmittel verzichtet hast, dann hat dein Körper auch jahrelang Verzichtshunger erlebt. Dein Körper wird sich also erst mal alles holen, was verboten war und es kann sein, dass du in dieser Zeit zunimmst, bevor dein Körper «heilen» kann und sein individuelles Idealgewicht erreicht. Vielleicht kennst du dieses Verhalten von dir bereits während der Weihnachtszeit. Viele essen da mehr und «ungesünder» als sonst und verlieren die Kontrolle, welche sie sonst über’s Jahr mehr oder weniger aufrecht erhalten können. Wieviel du zunimmst und wie lange die Überkompensationsphase andauert ist sehr individuell und natürlich ist es nicht bei jedem Typ der Fall.

Wenn du jetzt immer noch am Lesen bist, hat dich das nicht abgeschreckt 😊. Es kann losgehen!

Meine 5 Tipps zu deinem Start

Tipp #1: Alles ist erlaubt! Es gibt keine verbotenen Lebensmittel mehr

(ausser du bist darauf allergisch – versteht sich von selber)

Rede nicht mehr von gesund oder ungesund, sondern versuche alle Lebensmittel als gleichwertig anzusehen.

 

Tipp #2: Hinderliche Glaubenssätze loslassen

Wenn wir uns Lebensmittel verboten haben, stecken immer hinderliche Glaubenssätze dahinter. Ein Beispiel: «wenn ich Schokolade esse, nehme ich zu». Du isst also keine Schokolade oder nicht so oft wie du gerne würdest, weil du Angst hast zuzunehmen. Oder «ich esse den Teller leer, es gibt Menschen die haben nichts zu essen» weil du das als Kind gehört hast. Um den Glaubenssatz loszulassen, hilft es, wenn du ihn in einen neuen, positiven Glaubenssatz umwandelst. Im Schokoladenbeispiel von oben könnte das sein: «meine Energiebilanz (Input vs. Output) ist unabhängig von der Art der Lebensmittel, die ich wähle» oder «ich esse so viel wie mein Körper braucht». Wichtig ist hier, dass der neue Glaubenssatz von dir selber kommt. Hier kann dir ein Coaching helfen, die hinderlichen Glaubenssätze zu identifizieren und umzuwandeln.

Tipp #3: Emotionales Essen stoppen

Du bist genervt und möchtest runter kommen, also gehst du los und holst dir etwas Süsses. Keine Angst, jetzt kommt kein «emotionales Essen ist verboten-Verbot». Was du ab jetzt machst, ist ein achtsamer Umgang mit deinen Gefühlen. Bevor du also genervt zum Kühlschrank läufst, hältst du inne und überlegst dir zuerst, was für ein unerfülltes Bedürfnis dahinter stecken könnte? Vielleicht dein Bedürfnis nach Ruhe oder Schutz. Es ist nicht per se falsch, dann Süsses zu essen. Es kann in diesem Moment völlig ok sein, jetzt etwas zu essen. Vielleicht gibt es aber einen anderen Weg, wie du dir das Bedürfnis nach z.B. Ruhe oder Schutz erfüllen kannst.

Sich mit den eigenen unerfüllten Bedürfnissen auseinander zu setzten, kann sehr anstrengend sein. Es zeigt dir vielleicht Themen in deinem Leben auf, die schwierig oder sehr schmerzhaft sind. Es kann hier sinnvoll sein, wenn du dir dafür Hilfe holst.

 

Tipp #4: Essen ohne Medien

Popcorn zum Filmabend oder ein Glas Wein zum guten Buch, gehört für den einen oder anderen dazu - das darf auch so bleiben. Es geht bei diesem Tipp vielmehr darum, dass wir im Alltag auf Ablenkung während dem Essen verzichten. Was passiert, wenn wir beim Essen gleichzeitig Medien konsumieren (Instagram / TikTok / TV / Zeitung / Youtube / Whatapp etc.)? Wir sind abgelenkt und nehmen unser Sättigungsgefühl nicht gleich (schnell) wahr, in der Konsequenz essen wir mehr als wir brauchen oder auch Lebensmittel die uns gar nicht bekommen. Konzentriere dich also, insbesondere wenn du alleine isst, auf dein Essen, wie es dir schmeckt und wann du satt bist.

 

Tipp #5: Dranbleiben

Es wird up and downs geben. Lass dich nicht davon abschrecken, wenn du mal in alte Muster zurück fällst. Stelle es fest, gehe liebevoll mit der Situation und dir in Verbindung und reflektiere dein Verhalten, damit du es beim nächsten Mal anders angehen kannst.

 

Ich wünsche dir einen guten Start und freue mich auf dein Feedback oder deine Frage.

Herzlich,
Deine Claudia

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